was war los in Vöcklabruck?

1. DANKE!

Zu Beginn möchten wir allen, die dieses Wochenende möglich und abwechslungsreich gemacht haben,Großen Dank aussprechen. Es war großartig! Danke an die Küchen- & Logistikcrew, an Jolanda de Witt stellvertretend für das OKH, danke dem Otelo Vöcklabruck, den kleinen Unternehmen die uns materiell unterstützt haben, dem IWK-Institut für Wissenschaft und Kunst für die Kooperation, dem ÖH-Referat für Menschenrechte und Gesellschaftspolitik für eine finanzielle Unterstützung; der großartigen Crew von die uns Samstagabend richtig zum Tanzen gebracht haben, Romanovstra, 20161112_233514auch uns als Hosting-Team, Dani und Siri fürs Ernten! den TeilnehmerInnen und dem Team von Respekt.net, dass unser erfolgreiches Crowdfunding betreut hat! Dankeschön!

Art-of-Hosting, die Zeit, die Herausforderung dezentralen Organisierens

Initiert von mehreren Einzelpersonen aus verschiedenen Initiativen, war vor allem die dezentrale Vorbereitung ohne lokale Organisatinos-Crew eine große Herausforderung. Nicht alle aus dem Vorbereitungs- und Hosting-Team haben sich bereits (gut) gekannt. Die Methoden und die Haltung rund um „the Art-of-Hosting“ ermöglichte aber einen flüssigen Ablauf und eine super Veranstaltung.
Einmal mehr war es eine Frage der
Zeit, wieviele Themen man wie tiefgehend diskutieren kann. So blieben zwar einige Fragen offen, aber die Motivation ist da, sowohl in den entstandenen oder mitgebrachten Projekten, als auch in Richtung „gelebte Gesellschaftspolitik möglich machen“ weiter zu arbeiten!
Eine Frage der Organisation ist auch die
Einladungspolitik. Die TeilnehmerInnen-Gruppe war eine mehr oder weniger homogene. Die Versuche breit und inklusiv einzuladen gelangen teilweise gut, gleichzeitig gibt’s noch Potential für mehr Diversität. Es war zwar auch gewollt, MulitiplikatorInnen zusammen zu bringen, um eine breitere Basis für ein weiteres Vorgehen zu schaffen, aber das Verlassen der „Blasen“ bleibt eine große Herausforderung. Die Ergebnisse und Einsichten sind trotzdem spannend!

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Weiter wirksam werden!

Dem Anliegen hinter der Projektwerkstatt & „gelebte Gesellschaftspolitik möglich machen“, wollen wir weiter nachgehen: wo liegen die Potentiale, Politik und Demokratie ganz grundsätzlich zu öffnen und weiter zu entwickeln? Wo sind bereits bestehende Initiativen die schon wirken und vielleicht noch Unterstützung brauchen? Wo liegen versteckte Möglichkeiten und wo kann/sollte etwas Neues entstehen? Wie kann es ermöglicht werden, dass Gesellschaften die Herausforderungen dieser Zeit gemeinsam und menschenwürdig angehen?
Viele Bereiche, Ebenen, Wirkfelder werden schon beackert. Aber es gibt noch einiges zu erschließen.
Wirksam zu werden bleibt wichtigst. Deshalb machen wir auch weiter. Wir vernetzen uns, wie bisher, mit Menschen die ähnliche Anliegen vertreten. Wir bilden uns weiter weiter, was politische Kultur und Gestaltungs-Methoden rund um Art-of-Hosting betrifft und bleiben in dieser fast schon zu spannenden Zeit am Drücker.
Hier drunter könnt ihr euch einen Überblick verschaffen, was an den drei Tagen passiert ist. Ihr könnt für Details direkt mit den Menschen hinter den Projekten, oder auch mit uns, in Kontakt gehen. Besonders freut es uns auch, dass die Begeisterung für „the Art-of-Hosting“ oder die Kunst, Raum für gute Gespräche zu öffnen, weiter gewachsen ist. Hier gibt’s super Möglichkeiten sich über die
AoH-Trainings oder lokale Praxisgruppen ins Thema Kommunikationskultur und gemeinsames Gestalten zu vertiefen. Viel Info dazu gibts auf www.artofhosting.org/de – und es gibt einige regionale AoH-Praxisgruppen in Ö die verlinken wir hier.
Falls ihr nicht dabei wart, aber am Laufenden bleiben möchtet, tragt euch hier ein, für ein Infomail.

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„wie können wir gelebte Gesellschaftspolitik möglich machen“
11.-13. November 2016 –
OKH Vöcklabruck

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Illustration Daniela Waser

TAG 1

Der Freitag als Einstieg in
das Wochenende, war auch die
thematische Öffnung.
Wir wollten gleich zu Beginn in die Tiefe gehen. Die brennenden Frage
n der TeilnehmerInnen aufwerfen. Wir wollten wissen was es für einen guten Dialog braucht und hören was gelebte Gesellschaftspolitik für die einzelnen Menschen bedeutet …

* Was ist deine brennende Frage?  thumb_p1070594_1024

Wie kann Gesellschaft
politisch wirksamer werden?

Wie gelingt niederschwellige
& lustvolle Demokratie?

Was kann ich dazu beitragen, dass sich
mehr Menschen an der Gestaltung ihres Lebensumfelds beteiligen können/wollen?
Ist ein großer Systemwandel ohne große monetäre Ressourcen möglich?

Wie können wir welche politische Bildung, im Sinne einer demokratischen Gesellschaftspolitik, von jung an als Querschnittsthema implementieren? Auch um das Gefälle zwischen „Politikern“ und „anderen Menschen“ aufzulösen?

Wie kommen wir von outgesourceder Politik zum gemeinsamen gestalten & entscheiden?
Wie können wir Gewohnheiten und Strukturen verändern/verlassen?

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Was müssen wir verlernen?

Wie schaffen wir es Vertrauen zu frustrierten/zynischen Menschen aufzubauen?
Wie machen wir Österreich zu einer souveränen Demokratie?
Wie lässt sich modernes Denken und Spiritualität verbinden?
Wann brauchen herrschaftsfreie Gruppenprozesse Strukturen/Organisation?

 

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Sigrid Heistinger

* was braucht es für einen guten Dialog?

Den Tanz von Nähe und Distanz

passende externe und interne Rahmenbedingungen…

Haltung & Werte, Respekt, Zuhören, Wertschätzung,
einen guten Kontakt mit sich selbst, Bedürfnisse mitbringen..

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Athmosphäre, Zeit, Sicherheit, Vertrauen
die richtigen Methoden, Host & Moderation, Fokus ..

 

 

 

* was heißt für dich Gesellschaftspolitik?

20161113_103119… wenn das „Gesamtgesellschafts- Grundvertrauen“ wächst …

ganzheitlich gestalten, entscheiden, umsetzen, Verantwortung übernehmen .. von der und für die Gesellschaft 

der Ort an dem man sich ausmacht,
wie man das Zusammenleben gestaltet

… als Gesellschaft handlungsfähig sein, unter Einbindung möglichst vieler betroffener Menschen ..

Zum Abschluss des ersten Tages, haben wir die zu Beginn aufgeworfenen „brennenden Fragen“ nocheinmal ins Auge gefasst. Einige haben sich durch den intensiven Nachmittag weiterentwickelt, es kamen neue dazu und ander wurden verworfen. Die Idee war dass wir einige gemeinsame Fragen finden, die uns durch den Samstag begleiten. Zuletzt haben aber natürlich alle für sich ihre wichtigsten Fragen mitgenommen.

TAG 2

Am Samstag stand zu Beginn der Austausch von Erfahrungen im Zentrum

Zuerst konnten wir von Menschen aus verschiedensten Bereichen ihre Erfahrungen aus Prozessen des gemeinsamen Gestaltens hören.

1 Katharina Forster erzählte uns von der VorOrtIdeenwerkstatt mit dem das  Architekturbüro #nonconform Betroffene aktiv in die Neu- & Umgestaltung von öffentlichen Gebäuden oder Plätzen einbindet. > http://www.vorortideenwerkstatt.at/

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Sigrid Heistinger

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2 Von Johannes Brandl von der SPES-Akademie hörten wir einiges aus seiner Begleitung des partizipativen Budgets in Vorderstoder, der bisher einzigen Gemeinde in Österreich die BürgerInnen aktiv in die Budgeterstellung eingebunden hat. Hier geht’s zum pdf-download seiner Präsentation.

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über die BürgerInnen-Räte

3 Florian Sturm vom Jugendrat-Team erzählte uns etwas über die BürgerInnen-Räte, die in Vorarlberg und andren Bundesländern schon angewendet werden.

4 Bernhard und Theresa vom Hofkollektiv Zwetschken erzählen uns etwas über ihr Experiment mit dem „Megakonto“ und entführten später im OpenSpace einige TeilnehmerInnen in ein Rollenspiel zum Thema solidarische Öknomie. http://www.hofkollektiv-zwetschke.net/


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Interessante Infos zu den Verfassungskonventen in Island und Irland kamen von Christoph Konrath aus der Parlamentsdirektion und Stefan Schartlmüller aus dem 20161112_135146Hosting-Team. Hier stellen sich zB die spannenden Fragen der Skalierung von partizipativen Prozessen auf breitere Ebenen.

6 Michael Wrentschur, von InterAct in Graz wollte uns vom legislativen Theater berichten. Er musste leider absagen. Die Infos dazu findet ihr hier.

der zweite Schwerpunkt am Samstag war der OPEN SPACE – die TeilnehmerInnen brachten ihre Erfahrungen, erste Ideen und Projekte oder auch Fragen etc. ein. Hier ein kurzer Überblick über die einzelnen Slots. Details findet ihr hier.
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Slot 1: (Re-)Framing / BLICKWECHSELN.info
Plattform für zuversichts-aktivist*innen http://www.blickwechseln.info
Ansprechpartner*innen: Tobias Haider, tobias
(at) blickwechseln.info

Slot 2: Informationsfreiheit: Das Recht auf Auskunft, Zugang zu Behörden-information & Transparenz in Politik & Verwaltung
Ansprechpartner*innen: Mathias Huter, Forum Informationsfreiheit
Infos
: https://www.informationsfreiheiheit.at, https://FragDenStaat.at;
Email: office
(at) informationsfreiheit.at

Slot 4 Werkzeuge zum Umgang mit komplexen Systemen
Andreas S. integraler-salon-graz (at) aon.at

Slot 3: Wie kann Bürgerbeteiligung in der Gesellschaft, Wirtschaft, und in den Alltag integriert werden?
Ansprechpartner*innen: Kornelia Senzenberger
connect (at) re-source.at www.re-source.at

Slot 5: Rollenspiel zum Thema solidar-Ökonomie
Ansprechpartner*innen: Theresia Stöckl & Bernhard Laner www.hofkollektiv-zwetsch
ke.net

Slot 6 Medienaktivismus – Bernhard

Slot 7 Parlanaut*innen – Josef H. Josef_hoermandinger (at) aon.at

Slot 8 souveräne Demokratie implementieren – AG Souveräne Demokratie
roland.jaritz (at) welten-verbinden.at

Slot 9 eine politische Island-Reise – Christian und Patrick christian (at) luftspur.com

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Nach intensivem Austausch, dem Lernen und neugierig sein, stand der Samstagabend im Zeichen der Fokussierung.. wir wollten nach der großen thematischen Öffnung und nach dem Erfahrungsaustausch wissen, wo wir notwendige Initiativen sehen und wo wir als einzelne oder gemeinsam aktiv sein oder bleiben wollen.

Zuvor gab es aber noch ein Experiment. Wir wollten kurz aus den verkopften Inhalten rausgehen und sehen was eigentlich alles unter „politische Aktion“ oder „politisches Handeln“ fällt. Die Idee dahinter war es, den Horizont zu erweitern, zu schauen was es an Handlungsoptionen abseits des Denkens rund um Kampagnen eigentlich so gibt. Zuerst gabs dazu ein paar Minuten Brainstorming und dann wurden die „Outputs“ auf Post-its und zwei Achsen sichtbar gemacht.

komfortzoneAuf der Horizontale – Was ist schneller und einfacher umsetzbar und wirksam – und was braucht mehr Zeit

Auf der Vertikale – Was ist individuell machbar und wofür braucht es mehrere/viele Menschen.

In der Fokusrunde versuchten wir wieder einen experimentellen Zugang. Die TeilnehmerInnen-Runde war eingeladen, nach diesen zwei intensiven Tagen, kurz und in Ruhe in sich zu gehen. Die Intention war, entweder ein Projekt für den Sonntag einzubringen, oder den anderen ein wichtiges Anliegen mit zu geben. Mittels drei auf dem Boden aufgeklebten Kreisen konnten die TeilnehmerInnen für sich selbst quasi Prioritäten setzen, ob sie das eigene Projekt oder Anliegen als dringend warnahmen, oder sich eventuell entscheiden doch ein anderes zu unterstützen.

Am Ende standen sieben Projekte für die Weiterbearbeitung in der Projektwerkstatt am Samstag im Raum .. Ein spannender Moment.


TAG 3

Projektwerkstatt & Design-for-wiser-Action

die sieben Projekte die sich am Vortag gefunden haben, wurden am Sonntag mit der Methode „Design-for-Wiser-Action“ weiterentwickelt.
Es wurden klärende Fragen, potentielle PartnerInnen gesucht und gefunden, nächste Schritte geplant, etc. 20161113_123534
Hier wieder ein kurzer Überblick, Detail gibts hier.

1
Lena Mulumulu bracht ihr Projekt für mehr praktische politische Bildung an Schulen für SchülerInnen und Lehrende ein demokratie los! ist der Arbeitstitel
demokratie-los (at) riseup.net Auf Facebook findet man Demokratie, Los! hier: https://www.facebook.com/demokratielos

2
Ein Teilnehmer aus dem Bereich NGOs/Vernetzung/Zivilgesellschaft beschäftigte sich mit Fragen, wie überregionale Vernetzung noch besser stattfinden kann.

Netzwerke der Zivilgesellschaft

In ganz Österreich und darüber hinaus gibt es Menschen, die sich für die Gestaltung ihres Lebensumfeldes einsetzen: z.B. im Alltag, in Organisationen oder im gesellschaftspolitischen Feld. Oftmals lernen sich viele dieser Menschen „nur“ zufällig kennen, obwohl sie im selben Bereich wirksam sind. Selbst im selben Ort oder der selben Stadt müssen sie sichFeedback nicht kennen.
„Netzwerke der Zivilgesellschaft“ ist der Arbeitstitel für das Vorhaben, aktive Menschen grundsätzlich näher zusammenzubringen: durch Vernetzungstreffen im realen Raum, oder durch eine Plattform (abseits von Facebook) im digitalen Raum. 

3
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anuela Dobeiner stellte sich kritischen Fragen rund um die Projektgruppe „souveräne Demokratie“ Infos dazu folgen hier bald. mandob (at) chello.at

4
An einem Projekttisch beschäftigte sich ein Gemeinderat mit der Frage: „wie kann BürgerInnen-Beteiliung auf Gemeindeebene besser umgesetzt werden? Es ging auch um einige sehr persönliche Fragen, die sich nach größeren Verschiebungen nach der letzten Wahl ergaben, weshalb es hier erst zu einem späteren Zeitpunkt Detailinfos geben wird.

5
Im Waldviertel entsteht vielleicht ein Learning-Village zum Thema solidarische Ökonomie – mehr dazu erfahren wir im neuen Jahr!

6
Unter dem Arbeitstitel „gewaltig!“ entsteht vielleicht ein Projekt zum Thema
sexualisierte Gewalt gegen Frauen im Netzbei Interesse wendet euch gerne an grandios.famos (at) gmail.com

7
J
osef Hörmaninger möchte an einem Tool (Ceta-metaR) bauen, dass es in Zukunft ermöglich heikle Themen sachlicher zu diskutieren wie wir es aktuell bei Ceta oder TTiP erlebt haben. – josef_hoermandinger (at) aon.at
Infos hierzu folgen noch.

Für den guten Abschluss folgte noch die Feedbackrunde, bei der alle die Möglichkeit hatten kurz ihren Eindruck vom Wochenende zu schildern. Ausführlicheres Feedback erbaten wir per Mail, die ersten Eingänge dazu findet ihr hier.
Hinter uns liegt jedenfalls eine spannende Veranstaltung aus der wir viel gelernt haben und aus der wir viel für weitere Projekte mitnehmen können!
Wir freuen uns aufs nächste Mal 🙂